Die AKFS führt im Auftrag der StädteRegion Aachen bis 2024 eine kommunikationswissenschaftliche Begleitung des Wiederaufbaus eines flächendeckenden Sirenenwarnsystems in der StädteRegion unter Berücksichtigung der Warn- und Kommunikationsbedürfnisse durch.

Das Ziel des transdisziplinär ausgerichteten Auftrags ist es, die StädteRegion Aachen darin zu unterstützen, vor dem Hintergrund des Wiederaufbaus des Sirenenwarnsystems neue Kommunikationsformen und -formate mit der Bevölkerung zu finden. Diese beziehen sich auf verschiedene Themenfelder des Katastrophenschutzes wie Warnung, Aufbau von Katastrophenschutzleuchttürmen, Selbsthilfefähigkeiten sowie ehrenamtliches Engagement.

Dazu wurde eine umfassende Literaturanalyse des Forschungsstandes durchgeführt, Expert*inneninterviews mit zentralen Akteuren des Katastrophenschutzes umgesetzt und in enger transdisziplinärer Zusammenarbeit mit den Auftraggebern ausgewertet. Für die Durchführung einer quantitativen Befragung der Bevölkerung zu den verschiedenen Themenfeldern wurde Prof. Henning Goersch, FOM-Hochschule gewonnen.

Der zentrale Output der AKFS ist ein auf den empirischen Ergebnissen aufbauendes Kommunikationskonzept, welches die zentralen Themenfelder mit der Protection Motivation Theorie (PMT) verbindet und der StädteRegion Aachen damit konkrete Handlungsempfehlungen mit auf den Weg gibt.

Abbildung: Faktoren der Protection Motivation Theory (PMT).
(Quelle: Eigene Darstellung nach (Oakley et al. 2020; Clubb und Hinkle 2015; Xiao et al. 2014)

Das Projekt wurde Anfang 2023 ergänzt durch ein Modul für die sozialwissenschaftliche Untersuchung zur Optimierung spontaner Hilfeleistungen in Krisen und Katastrophen in der StädteRegion Aachen. Ziel des Moduls ist die Erarbeitung von Empfehlungen für die Entwicklung eines Konzepts für Spontanhilfe in der Region. Hierzu werden typische Hilfsangebote von Spontanhelfenden, Bedarfe von Spontanhilfeinitiativen und Perspektiven von Einsatzorganisationen und -kräften auf krisenbezogenes Engagement der Zivilgesellschaft einbezogen.

Die Ergebnisse des Projekts wurden am 18. November 2023 beim 1. Bürgerdialog Bevölkerungsschutz in Stolberg der breiten Öffentlichkeit vorgestellt und diskutiert und fließen in die neue Kommunikationsstrategie der StädteRegion Aachen zu Themen der Katastrophenvorsorge und des Katastrophenschutzes ein.

Bearbeiter*innen

Dr. Daniel F. Lorenz
Dr. Cordula Dittmer

Bearbeiterinnen Spontanhilfe-Modul

Sara T. Merkes
Theresa Zimmermann

Publikationen

Dittmer, Cordula; Lorenz, Daniel F.; Goersch, Henning; Cremer, Marlis; Siehoff, Stefan (2023): Warnung und Vorsorge in der StädteRegion Aachen: Erste Ergebnisse eines wissenschaftlichen Begleitprojekts. In: Notfallvorsorge, 3, S. 21-31.  Zum Download.

Zimmermann, Theresa; Merkes, Sara T.; Siehoff, Stefan (2024): Spontanhelfende proaktiv in den Katastrophen- und Zivilschutz einbinden: das Beispiel der StädteRegion Aachen. In: Notfallvorsorge, 3, S. 9-16. Zum Download.

Medien- und Pressemitteilungen

StädteRegionAachen (Pressemitteilung), 08.09.2022:
Erste Ergebnisse einer großen Studie zum Katastrophenschutz. Sirenensignale richtig interpretieren und Selbsthilfefähigkeit stärken

„In der StädteRegion Aachen wird in den neun Altkreiskommunen […] gerade wieder ein flächendeckendes Sirenen-Warnsystem aufgebaut. […] Erste Ergebnisse einer umfassenden Befragung der Bevölkerung haben die Wissenschaftler jetzt im Ausschuss für Rettungswesen und Bevölkerungsschutz vorgestellt.“ Text: StädteRegion Aachen
Zum vollständigen Beitrag

Aachener Zeitung, 07.09.2022:
„Sirenenwarnsystem im Aufbau : Beim landesweiten Probealarm bleibt es in der Städteregion noch still“
„Die Städteregion Aachen möchte beim Katastrophenschutz die Bevölkerung mit ins Boot holen. Aber was wissen die Menschen über den Ernstfall? Dazu wurden jetzt Daten erhoben.“ Text: Aachener Zeitung
Zum vollständigen Beitrag