1.1        Ausgangslage

In den letzten Jahren haben technologische Fortschritte, Globalisierung und weiter zunehmende Arbeitsteilung vor allem in ländlichen Regionen zu neuen Formen der Arbeitskräftemobilität geführt. Diese Mobilität ist oft wirtschaftlich motiviert und resultiert aus regional unterschiedlichem Fachkräftebedarf und saisonalen Schwankungen in spezifischen Branchen, insbesondere im Handwerk und Dienstleistungsbereichen.

Die zentrale Hypothese der Studie ist, dass die temporäre Abwesenheit von Arbeitskräften das soziale und wirtschaftliche Gefüge ihrer Heimatgemeinden beeinträchtigen kann, insbesondere auch ehrenamtlich erbrachte Dienste der lokalen Gefahrenabwehr und in der Risikovorsorge. Zur Bedeutung und den Folgen dieser großräumigen Arbeitskräftemobilität liegen bislang kaum belastbare wissenschaftliche Erkenntnisse vor.

Das Ziel ist es, durch eine Analyse der Literatur, vorhandener Daten und auf Grundlage vertiefender qualitativer Analysen anhand ausgewählter Pilotregionen die Auswirkungen dieser Mobilität in ländlichen Regionen zu verstehen und Handlungsempfehlungen zur Stärkung der betroffenen Räume zu entwickeln.

1.2        Ziele

Die Studie zielt darauf ab, ein tiefergehendes Verständnis der neuen Mobilitätsmuster von Arbeitskräften und deren Auswirkungen auf ländliche Regionen zu entwickeln. Durch die Analyse von Literatur, statistischen Daten und im Rahmen qualitativer Feldforschung werden die sozialen und ökonomischen Konsequenzen dieser Mobilität erforscht. Besonderes Augenmerk liegt auf der primär ehrenamtlich getragenen lokalen Gefahrenabwehr als wichtigem Faktor der Resilienz in den betroffenen Gemeinden. Hier stellen insbesondere die Pflichtfeuerwehren ein interessantes Untersuchungsfeld dar.

Die gewonnenen Erkenntnisse dienen als Basis, um praxisorientierte Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen für Politik und Wirtschaft zu formulieren, um den zukünftigen Herausforderungen ehrenamtlichen Engagements in der lokalen Gefahrenabwehr in ländlichen Räumen zu begegnen.

Das Projekt wird gefördert vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Weitere Informationen zum Projekt finden sich hier.

1.3 Laufzeit

September 2024 – März 2026

1.4       Ansprechpersonen

Akademie der Katastrophenforschungsstelle gGmbH (AKFS)
Dr. Cordula Dittmer und Dr. Daniel F. Lorenz
Carl-Heinrich-Becker-Weg 6-10
12165 Berlin
Telefon: 030 838-71038 (Dittmer); -72612 (Lorenz)
E-Mail: dittmer@a-kfs.de; lorenz@a-kfs.de

Projektpartner

Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) e.V. an der Universität Tübingen
Dr. Andreas Koch (Projektleitung)
Schaffhausenstraße 73
72072 Tübingen
Telefon: 07071 9896-12


E-Mail: andreas.koch@iaw.edu