Es werden ausgewählte Ergebnisse der 1. bis 4. Befragungswelle vorgestellt. Die Befragungen sind nicht repräsentativ.

Vertrauen

Den in Deutschland und Europa lebenden Personen wird von den Befragten im Vergleich zu den politischen Akteur:innen und den Akteur:innen des Gesundheitssektors ein geringeres Vertrauen in die Bewältigungsfähigkeit entgegen gebracht. Dieses von den Studienteilnehmenden geäußerte Vertrauen sank nach der ersten (März-April 2020) und zweiten (April-Juni 2020) Befragungswelle und verblieb bis Mitte Dezember 2020 auf dem geringeren Niveau.

Das Vertrauen in die kommunale Verwaltung bzw. Regierung, die Situation bewältigen zu können, wurde von den Studienteilnehmenden zu den einzelnen Erhebungszeitpunkten unterschiedlich bewertet. Das geäußerte Vertrauen der Befragten in die Bewältigungsfähigkeit der kommunalen Verwaltung sank vom ersten Befragungszeitraum zu Beginn der Pandemie zum zweiten Erhebungszeitraum (April-Juni 2020), stieg danach an (Juli-August 2020) und sank wiederum leicht zum November-Dezember 2020.

Das von den Studienteilnehmenden geäußerte Vertrauen in die eigene Landesregierung, die Situation bewältigen zu können, sank nach der ersten Befragungswelle (März-April 2020) und blieb seitdem bis Mitte Dezember 2020 auf einem unveränderten Niveau.

Das Vertrauen in die deutsche Bundesregierung, die Situation bewältigen zu können, wurde von den Studienteilnehmenden zu den verschiedenen Erhebungszeitpunkten unterschiedlich bewertet. Das Vertrauen in die Bewältigungsfähigkeit der Bunderegierung war zu Beginn der Pandemie am höchsten. Nach einem Vertrauensverlust von März/Anfang April 2020 zu Mitte April-Juni 2020, stieg das geäußerte Vertrauen von April-Juni 2020 zum Juli-August 2020 wieder leicht an.

Das dem deutschen Katastrophenschutz entgegen gebrachte Vertrauen, die Situation bewältigen zu können, veränderte sich über die verschiedenen Befragungsrunden. Zum Befragungszeitpunkt 1 (März-April 2020) vertrauten nach eigenen Angaben mehr Befragte auf den deutschen Katastrophenschutz bei der Situationsbewältigung als zum Befragungszeitpunkt 2 (April-Juni 2020) und 4 (November-Dezember 2020). Im Vergleich zum April-Juni 2020 stieg zum Juli und August 2020 der Anteil der Studienteilnehmenden, welche darauf vertrauten, dass der deutsche Katastrophenschutz, die Situation bewältigen kann.

 

Das Vertrauen in das deutsche Gesundheitssystem, die derzeitige Situation bewältigen zu können, bleibt hoch . Das Vertrauen in die Bewältigungsfähigkeit der Ärzt:innen und anderer in der Gesundheitsversorgung angestellten Personen veränderte sich leicht über die verschiedenen Befragungszeitpunkte. Nachdem das Vertrauen nach der ersten Befragungswelle im März und April 2020  leicht sank, blieb es von Mitte April  bis Mitte Dezember 2020 auf einem weitgehend unverändert hohen Niveau.

 

 

Bewertung von Quarantänemaßnahmen

Die Bewertung der Sinnhaftigkeit verschiedener Quarantänemaßnahmen nahm vom Frühjahr 2020 bis Ende 2020 ab. In weiterführenden Analysen wird genauer untersucht, bei welchen Studienteilnehmenden sich die Einschätzung verändert haben.

Sinnhaftigkeit

 

Bereitschaft zur Umsetzung von Quarantänemaßnahmen

Auf die Frage „Würden Sie, auch wenn Sie es nicht dürften (z. B. aufgrund einer Quarantäne), Ihre Wohnung oder Ihr Haus ab und zu verlassen, um eine der folgenden Dinge zu tun?“ antworteten

  • mehr als die Hälfte der Befragten, sie würden Müll wegbringen
  • ca. vier von zehn der Befragten, sie würden Post holen
  • fast jede*r zweite Befragte, er*sie würde Spazieren gehen
  • ca. jede*r fünfte Befragte, sie*er würde Einkaufen gehen
  • nur die Wenigsten würden Arbeiten gehen (6%) oder andere Menschen treffen (8 %)